Die meisten Kampfsportler haben erst über Umwege zu der einen Kampfkunst gefunden, die sie am Ende weiterverfolgt haben. Wie war das bei dir? Das war bei mir auch so. Ich habe als kleiner Junge geturnt, war im Skiverein und habe Fußball gespielt. Da ich Ritter und Römer toll fand, haben mich meine Eltern mit neun Jahren zum Fechten geschickt. Erst später habe ich von einem Schulfreund erfahren, dass es in einem Nachbardorf einen Karate- und Kickboxverein gibt. Ich bin mit zwölf Jahren dort hin gegangen und wusste: Jetzt bin ich daheim. Was ist deine Definition von Kampfkunst? Es gibt ja verschiedenste Definitionen von „Kampfkunst“. Kürzlich habe ich in einem wissenschaftlichen Text die Abgrenzung von Kampfkunst als reale Selbstverteidigung und Kampfsport als sportlicher Kampf gelesen. Für mich ist Kampfkunst jedoch nicht nur die Reduzierung des Kämpfens zum Zwecke der Selbstverteidigung. Vielmehr vereint der Begriff „Kampfkunst“ Traditionen und Werte, die die Charakteristik eines Stils widerspiegeln und deren primäres Ziel nicht nur die Selbstverteidigung darstellt. Genau wie in der Kunst, stellt für mich der Begriff Kampf- KUNST das Verzieren, Ausschmücken und Erhalten körperlicher Bewegung mit oder ohne Partner unter Berücksichtigung der traditioneller Techniken, die in der realen Selbstverteidigung heutzutage vielleicht gar […]
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